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Ach, die armen Rechtsextremen!
NU - Ausgabe Nr. 39 (1/2010)
Der Zweierkommentar von Erwin Javor und Peter Menasse
Javor: Die arme Frau Rosenkranz. Sie hat überhaupt keine Chance Bundespräsidentin zu werden.
Menasse: Was macht dich da so sicher? Glaubst du denn, dass die Leute den Fischer so sehr mögen?
Javor: Nein, das nicht. Aber mit ihrem jüdischen Namen kann sie in Österreich doch nichts werden. Da kann sie noch so viel bei den Sonnwendfeiern über die Feuer springen, das wird nichts.
Menasse: In Israel hätte sie mit ihrem Namen zwar mehr Chancen, aber dort hat sie wiederum zu viel Konkurrenz mit den Rosenblatts, Rosenstrauchs, Rosenzweigs und Rosenbaums.
Javor: Aber es hat ihr ja auch keiner einen Rosengarten versprochen.
Menasse: Also wird es doch Fischer. Und für Rosenkranz bleibt nur: Zuerst sagt sie Heinzi, und dann weint sie.
Javor: Der Strache hat es auch nicht gerade leicht. Zuerst scheucht ihm das BZÖ die Hypo Alpe Adria auf den Hals, dann verspricht sich Rosenkranz gleich bei ihrem ersten Interview und sagt, was sie wirklich denkt und jetzt hilft ihm nicht einmal mehr, dass er sich der katholischen Kirche an den Hals geworfen hat. Weil die haben jetzt ihre eigenen Internats- Sorgen.
Menasse: Dabei heißt er doch praktischerweise schon St. Rache, der Heilige der Nichtsnutze, Verlierer und Querulanten.
Javor: Und was die rechtsextremen Parteien jetzt für Namens-Wirrwarr haben – FPK, FPÖ, BZÖ.
Menasse: BZÖ ist schon mehr oder weniger im Verschwinden. Das gibt es nur mehr in den hintersten Dörferln Kärntens.
Javor: Zieht man dann von FPÖ und FPK noch die KPÖ ab, bleiben nur mehr zwei F und ein P. Also FFP.
Menasse: Die Fossile Frustrantenpartei.
Javor: Oder floppen, ferlieren, pfuschen.
Menasse: Aber verlieren schreibt man doch mit V.
Javor: Das wissen doch die Deutschtümler nicht. Wenn wir für jeden Rechtschreibfehler eines FPÖ-lers einen Euro bekämen, könnten wir die Republik Österreich sanieren.
Menasse: Ein Euro pro orthographischem Fehler und eine minimale Schmiss-Steuer, und schon hätten wir dem Pröll den Ausweg aus der Finanzkrise gewiesen.
Javor: Die Kellernazis fordern ja immer von den Ausländern, dass sie Deutsch lernen sollen. Vermutlich wollen sie erreichen, dass endlich irgendwer in Österreich fehlerfrei die Sprache beherrscht, wenn sie es schon selber nicht schaffen.
Menasse: Es gibt aber leider nicht genug Lehrer. Da müsste der Muzicant noch ein paar Juden mehr importieren.
Javor: Als Lehrer für Deutsch bin ich aber auch ungeeignet. Ich kann nur Abarten des Mittelhochdeutschen. Ich bin eher Fachmann für das Nibelungenlied als die Radikalsprache der FPÖ-Plakate.
Menasse: Was hast du gegen die tollen Werbesprüche wie „Christenhand ins Abendland“?
Javor: Das heißt doch „Abendland in Christenhand“.
Menasse: Und, das gefällt dir besser?
Javor: Wenn du meinst, das BZÖ wird verschwinden, muss man sich da nicht Sorgen machen, wer in Kärnten in Zukunft regieren wird? Dort existieren ja sonst keine Parteien.
Menasse: Da muss man einfach wieder einen Politiker aus einem anderen Bundesland holen. Die Oberösterreicher haben ja schon einmal mit dem Landeshauptmann Jörg Haider ausgeholfen. Jetzt könnte mal wer anderer einspringen.
Javor: Der Häupl wird schon eine Idee haben. Den Faymann hat er ja auch in die Bundesregierung entsorgt.
Menasse: Schade, dass die Grete Laska nicht mehr zur Verfügung steht. Die hätte am Wörthersee einen Calafatti aus Pappmaché hingebaut, der die ganze Wörthersee-Bühne komplett zugedeckt hätte.
Javor: Am einfachsten wäre es, wenn die Oberösterreicher wieder einen Haider hergeben. Diesmal halt den Erich Haider von den Roten. Dann brauchen sich die Leute keinen neuen Namen merken und ein Museum ist auch schon vorhanden.
Menasse: Neutraler wäre dann aber Alfons Haider.
Javor: Geh, das geht doch nicht. Die Kärntner würden nie einen schwulen Landeshauptmann akzeptieren.